Das gehört zu den Worten Stephen Hawkings, die er zu seinem 75. Geburtstag sprach und die seine Universität zu seinem Tod am 14. März 2018 veröffentlicht hat. Man kann sie hier als sein Vermächtnis hören. Das Weltall, wo es herkommt, welche Gesetze es regieren, welche Geheimnisse es birgt, das war es, was ihn lebenslang bewegt und begeistert hat. Zu den Sternen hat er hinaufgeschaut und hinaufgedacht. Diese Begeisterung hat ihm geholfen, seine Krankheit ALS so lange in Schach zu halten. Als sie diagnostiziert wurde in seinen Studentenjahren – er war 21 –, haben ihm die Ärzte noch drei Jahre gegeben. Über 50 Jahre hat er mit der Krankheit gelebt und geforscht.
„Wie schwer auch immer das Leben scheinen mag, so gibt es doch immer etwas, das ihr tun und worin ihr erfolgreich sein könnt. Es kommt darauf an, nicht aufzugeben.“ Never give up! So hat er gesagt und das hat er vorgelebt bis zum Schluss. Alle die demütigenden Beschwernisse seiner Krankheit hat er getragen und alles versucht, weiter zu forschen und sich weiter mitzuteilen, Bücher zu schreiben auch für Kinder. Ja, er hat sogar viele Reisen gemacht. Selbst einen Flug, bei dem er die Schwerelosigkeit des Weltalls erlebte:
Er war ein Mann mit viel Humor. Er ließ sich darauf ein, bei Star Trek und bei den Simpsons mitzuspielen. Die größte Popularität erlangte er allerdings, als er 2012 die Paralympics in London moderierte.
Ja, aber, lieber Pater Gertler, so höre ich eine Frage: Stephen Hawking war bekennender Atheist, der meinte, wenn sein Hirn ausfällt und nicht mehr repariert werden kann, dann kommt da nichts mehr hinterher, so wie es ja auch für kaputte Computer kein Weiterleben gibt… Warum kommt denn er hier bei update-seele zu Worte? Und das so kurz vor Ostern, dem Fest der Auferstehung?
Warum nicht gerade deswegen?, erwidere ich. Ja, er war Atheist, wie er sagte. Was riet er uns?: “Try to make sense of what you see and wonder about what makes the universe exist. Be curious. – Versucht euch einen Reim darauf zu machen, was Ihr seht und euch zu fragen, wie es kommt, dass das Universum existiert. Seid neugierig“ Für mich als Gläubigen ist es allerdings viel schwerer an einen Sinn zu glauben und mir einen Reim auf das alles zu machen, sollte es keinen Gott und Schöpfer geben, als wie Hawking zu glauben, dass zwar mein Leben trotz aller Leiden und Mühen sich gelohnt hat, aber dann nur das Dunkel und das Nichts wartet. Also der Glaube von Stephen Hawkings ist für mich der schwerere. Aber das, was er uns rät, das eint uns auch.
Ich denke an den heiligen Ignatius, unseren Ordensgründer, dem der Blick zum bestirnten Himmel über ihm immer ein großer Trost war, vor allem in der Zeit seiner Krankheit und seiner Suche nach dem Lebenssinn auf seinem Heimatschloss Loyola im Baskenland. Und das ist ganz vielen Menschen durch die Geschichte hin so gegangen, dass der Aufblick hinauf zu den Sternen im wahrsten Sinne erhebt und weiterführt, während der Blick nach unten eher zur Traurigkeit und ins rein Materielle führt.
Also folgen wir einmal diese Woche ganz bewusst einmal dem Rat von Stephen Hawking:
Schaut hinauf zu den Sternen und nicht auf eure Füße!
Voller Sehnsucht nach den leuchtenden Sternen und einem sonnigen Frühlingshimmel grüßt Sie herzlich
Thomas Gertler SJ
21. März 2018
Der Psalm 8 staunt über die Schöpfung, über den Himmel und die Sterne, und noch mehr darüber, dass Gott uns Menschen geschaffen hat. Menschen wie Stephen Hawking, die die Werke Gottes verstehen und anderen mehr verständlich machen können.

Foto: Mathias Krumbholz - CC BY-SA 3.0
Psalm 8
1 Ein Psalm Davids
2 Herr, unser Herrscher, /wie gewaltig ist dein Name auf der ganzen Erde; / über den Himmel breitest du deine Hoheit aus.
3 Aus dem Mund der Kinder und Säuglinge schaffst du dir Lob, / deinen Gegnern zum Trotz; / deine Feinde und Widersacher müssen verstummen.
4 Seh ich den Himmel, das Werk deiner Finger, / Mond und Sterne, die du befestigt:
5 Was ist der Mensch, dass du an ihn denkst, / des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst?
6 Du hast ihn nur wenig geringer gemacht als Gott, / hast ihn mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt.
7 Du hast ihn als Herrscher eingesetzt über das Werk deiner Hände, / hast ihm alles zu Füßen gelegt:
8 All die Schafe, Ziegen und Rinder / und auch die wilden Tiere,
9 die Vögel des Himmels und die Fische im Meer, / alles, was auf den Pfaden der Meere dahinzieht.
10 Herr, unser Herrscher, / wie gewaltig ist dein Name auf der ganzen Erde!