Ihre Gesprächspartner/innen

P. Dr. Thomas Gertler SJ

Geboren wurde ich 1948 in Dingelstädt im katholischen Eichsfeld. Aufgewachsen und zur Schule gegangen bin ich in Heiligenstadt, wo mein Vater als Arzt arbeitete. Zwei Dinge waren in dieser Zeit wichtig: das Engagement in unserer katholischen Gemeinde Sankt Ägidien und die Auseinandersetzung mit meiner überzeugt marxistischen Klassenlehrerin. In der geistlichen Begleitung unseres Kaplans und durch die Erfahrung von Exerzitien bin ich zur Entscheidung gekommen, Jesuit zu werden. 1967, gleich nach dem Abitur, bin ich in Erfurt in den Orden eingetreten.

Nach Jahren der Ausbildung (Priesterweihe 1976) und des Aufbaustudiums war ich Studentenpfarrer in Leipzig (1983 bis 1986). In dieser Zeit durfte ich viele junge Erwachsene in die Kirche aufnehmen, die neu zum Glauben gefunden hatten. Danach wurde ich Novizenmeister, war also zuständig für die jungen Männer, die Jesuiten werden wollten. Danach habe ich bis 1995 Theologie in Erfurt unterrichtet. Schon in der DDR-Zeit hat mich immer wieder die Frage beschäftigt, wie wir den Glauben auch außerhalb der Kirchenmauern weitergeben können. Angefangen damit habe ich dann in Erfurt in der Nachwendezeit zusammen mit einer Gruppe von Priestern und Laien.

1995 wurde ich als Regens des Priesterseminars Sankt Georgen nach Frankfurt am Main gerufen. Nach fünf Jahren (2004-2009) als Rektor des Kollegs Sankt Georgen, war ich von 2009 bis 2019 als Kirchlicher Assistent in Augsburg für die Gemeinschaft Christlichen Lebens (www.GCL.de) tätig. Seit dem 31.7.2019 wohne ich in unserer Pfarrei St. Michael in Göttingen und arbeite im Team des Bistums zur Geistlichen Begleitung der neuen Überpfarrlichen-Einsatz-Teams (ÜPE) mit. Ich gebe Exerzitien, Einkehrtage und begleite Menschen auf dem Glaubensweg.

P. Dr. Eckhard Bieger SJ

Als Jesuit und Priester habe ich mich unter verschiedenen Gesichtspunkten mit Kommunikation beschäftigt. Ausgangspunkt war die Beobachtung, dass die katholische Kirche über große spirituelle Schätze verfügt, 2000 Jahre Liturgie feiert und theologisch viel zu sagen hat – es aber irgendwie nicht bei den Menschen ankommt.
Nach dem Abschluss des Theologiestudiums und der Priesterweihe bin ich 1971 in der kirchlichen Filmarbeit tätig geworden. Dann habe ich ein medienpädagogisches Programm aufgebaut und begonnen, Kurse zu geben. Ausgangpunkt war ein Kursprogramm, das trainiert, wie man Kommunikation lernt. Daran schlossen sich Trainings über Gesprächsleitung. Später kamen Videokurse hinzu und 10 Jahre lang eine Drehbuchausbildung. Mit der Liturgie kam ich durch eine zwanzigjährige Tätigkeit beim ZDF in Berührung. Hauptaufgabengebiet waren die Gottesdienstübertragungen. Es stellte sich überraschenderweise heraus, dass die katholische Eucharistiefeier fernsehtauglich ist. Die Zuschauerzahl ist gegen den Trend in den Pfarreien ständig gewachsen, von 360.000 auf 1 Million.

Ich habe die Kirche meist aus der Perspektive der Medien betrachtet und mich oft gefragt, warum die Sprache der Theologieprofessoren und Pfarrer sich immer weiter von der Direktheit der Bibel entfernt hat und zu einer Binnensprache geworden ist. Da ich immer gezwungen war, mich so auszudrücken, dass Journalisten damit etwas anfangen konnten, haben mich einige Leute gedrängt, zu erklären, was sich eigentlich in den theologischen Büchern verbirgt. Dann kam Anna Körting, die Nichte meines Freundes Hans Georg Ullrich. Er hat Anna zu mir geschickt, damit ich ihr erkläre, um was es im Glauben eigentlich geht. Das habe ich als Wink verstanden, nicht nur zu reden, sondern zu schreiben. Als das Bistum Limburg uns das Geld zur Verfügung stellte, um diesen Kurs ins Netz zu stellen, habe ich alles bisher Geschriebene noch einmal überarbeitet. Jutta und Birgit Mügge haben die Texte mit strengem Blick durchsehen, Gedankensprünge ausgemerzt und alles dick angestrichen, was nicht verständlich war.
Der Kurs hier gehört zu dem Kursprogramm „Evangelisierende Seelsorge“ der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen, die die Jesuiten in Frankfurt/M betreiben. Dieses Programm hat Thomas Gertler S.J. auf den Weg gebracht. Ich betreue dort die Bausteine für Gesprächsführung und Religionsphilosophie. Aus diesem Kursprogramm sind viele Anregungen in dieses Projekt eingeflossen.

Edwin Bach

Mein Name ist Edwin Bach.
Geboren 1936 in Offenbach am Main

Getauft und, wie man so sagt, „katholisch erzogen“. Ich hatte in der Pfarrei schon Religionsunterricht, bevor ich in die Schule kam. Pfarrjugend, Abstecher zu den Pfadfindern, Kolping-Mitgliedschaft. Berufsausbildung als Gärtner. Nach der Heirat 2 Töchter und 2 Ladengeschäfte, die uns 7 Tage in der Woche auf Trab hielten.

So ging auch der Kontakt zur Gemeinde und zum Glauben fast verloren.

Auch, weil das, was „Kirche“ hieß, keinen Anreiz bot und so ganz seine Anziehungskraft verloren hatte.

Die spätere Beschäftigung in einem großen Unternehmen brachte mich mit Menschen zusammen, die mir von ihrem Glauben erzählten. Das machte mich neugierig. So kam ich zu einem „Cursillo“, einem kleinen Glaubenskurs ('Cursillo' ist eine der neueren Geistlichen Bewegungen in der katholischen Kirche). Danach konnte ich Geröll und Staub von meiner Seele beseitigen und habe meinen Glauben neu entdeckt und erlebte das Wesentliche im Christsein. Auf diesem Weg habe ich mich auch weitergebildet. Z.B. einige Semester in der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen, Frankfurt, als Gasthörer. Was nicht bedeutet, dass ich fertig bin. Im Gegenteil, ich halte mich für einen Christen auf dem Weg und in der Ausbildung.

Sr. Marianne Milde CJ

Mitglied in der  Congregatio Jesu seit 25 Jahren
Langjährige Geistliche Begleiterin/Exerzitienbegleiterin (Ausbildung durch die GCL) und Sozialpädagogin, z.B. Tagestreff für bedürftige Frauen. Einige Jahre Seelsorgetätigkeit im Altenheim/Wien. Ehrenamtliche Mitarbeit in Leitungsgremien verschiedener kirchlicher und ökumenischen  Frauenverbände (regional, national und international), Aufbau der ordenseigenen "Gefährtinnenschaft Maria Wards" im Team mit Mitschwestern seit 2008 durch Seminare und persönliche Begleitung.

Cordula-Anna Hausner-Wienhold

Cordula-Anna Hausner-Wienhold, geb. am 17. Juli 1948 in Osterhofen/Donau -
weitere Stationen: München, Würzburg, Heidelberg, seit 1986 im Raum Frankfurt

Nach langjähriger Berufserfahrung als Psychologische Psychotherapeutin und ebenso langjährigem Glaubensweg mit -Umwegen in der katholischen Kirche - beschäftige ich mich in meinem "Unruhestand" intensiv mit dem Thema "christliche Spiritualität in der Psychotherapie"!

Gerne berate ich Hilfe suchende Menschen in diesem Sinne und freue mich auch einen Austausch.

P. Hermann Kügler SJ

Ich bin katholischer Ordenspriester und Pastoralpsychologe und leite ab 1. September 2016 die Beratungsstelle "Offene Tür" in Mannheim. Meine Arbeitsfelder sind:

  • Therapeutische Beratung (analytisch)
  • Einzel- und Gruppensupervision
  • geistliche Begleitung

Als graduierter Lehrbeauftragter für themenzentrierte Interaktion (TZI) nach Ruth Cohn halte ich Aus- und Fortbildungskurse mit den Schwerpunkten: Persönlichkeitsarbeit, Methodenkurse und Supervision. Weiter Informationen auf meiner Seite.

Judith Ossowicki

Ich bin 1958 in Weil am Rhein (Baden-Württemberg) im Dreiländereck Deutschland-Frankreich-Schweiz geboren. In der Diaspora (mehr evangelische als katholische Christen) aufgewachsen erlebte ich diese beiden Seiten der Christlichen Kirche.

Meine Prägung in der katholischen Kirche meiner Kindheit war eher durch ein drohendes Gottesbild bestimmt, das mir die Religionslehrer und der Priester vermittelten. Während eines Abstandes von der katholischen Kirche als Amtskirche in der Jugend war ich auf der Suche nach einem liebenden Gott. In dieser Zeit waren Taizé, Lourdes, Kirchenaufbauen in Kroatien beim Bauorden, Hineinschnuppern in die Evangelische Kirche, Beschäftigung mit anderen Religionen wie Buddhismus und Hinduismus meine Suchstationen. Die Ahnung von diesem guten und treuen Gott bekam ich allerdings von zwei jungen Benediktinermönchen vermittelt, die Besinnungstage für Jugendliche mit Meditationen von Psalmentexten anboten. So bin ich der katholischen Kirche treu geblieben.

Während des Studiums der Tiermedizin in Berlin lernte ich durch den jesuitischen Studentenpfarrer die Ignatianische Spiritualität kennen. Dieses Kennenlernen setzte sich fort, als ich mit meinem Mann nach Bayern zog, und dort auf der Suche nach einer Gebetsgruppe die GCL (www.gcl.de) kennenlernte. Regelmäßige Treffen in unserer Glaubensgruppe, jährliche Exerzitien (Besinnungstage) und Geistliche Begleitung unterstützen uns in unserem Alltagsleben. Im Erleben der ignatianischen Spiritualität erfahren wir unseren guten, zur Freiheit führenden Gott. Jesus Christus begegnen wir als Freund, der unseren Weg mitgeht. In diesem Glauben haben wir auch unseren Sohn erzogen.

Geistliche Begleitung ist für mich etwas Zentrales geworden. Wegen einer tiefen Gotteserfahrung im Zurückschauen auf meine Kindheit habe ich die 2-jährige Ausbildung in Exerzitien- und Geistlicher Begleitung bei der GCL/Jesuiten abgeschlossen. Seitdem begleite ich Menschen in Gruppen, Besinnungstagen und einzeln. Wie Jesus mit den Jüngern auf dem Weg nach Emmaus mitgegangen ist, möchte ich behutsam mitgehen, wenn Menschen nach Ausrichtung und Sinn in ihrem Leben suchen.

Gerne begleite ich Sie auf Ihrem Weg, auf dem Gott mitgeht.

Wolfgang Leitenmeier 

Geboren wurde ich 1958 in Augsburg. Meine Ausbildung führte mich nach München, wo ich Architektur studierte. Viele Jahre arbeitete ich in verschiedenen Architekturbüros in Augsburg. 

Seit einigen Jahren habe ich mich als Architekt in Landsberg am Lech selbstständig gemacht, wo ich auch wohne. Ich bin verheiratet und habe vier (fast) erwachsene Kinder. 

Mein Elternhaus war nicht besonders religiös. Dennoch ging ich als Kind  immer gern in die Kirche. Weil ich ein braver Junge sein wollte wurde ich Ministrant. Glaube war für mich etwas ganz Selbstverständliches. Aber ich habe auch Enttäuschungen erlebt. Als junger Erwachsener wollte ich nichts mehr mit der Kirche zu tun haben und trat schließlich aus der Kirche aus. 

Doch dann lernte ich Menschen kennen, die mich neugierig machten. Sie redeten so von Gott, als ob Sie Ihn ganz persönlich kennen würden. Ich fing an in der Bibel zu lesen und machte mich auf die Suche nach so einer Gotteserfahrung. Schließlich machte ich die Entdeckung, dass Gott mich persönlich kennt und liebt. Er hat einen Plan für mein Leben. 

Dann begann eine Entdeckungsreise, in der ich wunderbare Christen aus vielen verschiedenen Konfessionen und Glaubensrichtungen kennen lernen konnte. Diese Reise brachte mich zu einer Theatergruppe auf eine Bibelschule, nach Israel, zu den Pfadfindern, in die Kinder- und Jugendarbeit, nach Afrika  und zu vielen anderen Stationen. Mein Wunsch ist, dass die verschiedenen Christen voneineander lernen und in Einheit miteinander arbeiten.  

Ein besonderes Erlebnis führte dazu, dass ich wieder in die katholische Kirche eingetreten bin. 

Ich fing daraufhin an, Theologie im Fernkurs und Religionspädagogik zu studieren und arbeitete dann einige Jahre als Religionslehrer und in verschiedenen Bereichen der Christlichen Jugendarbeit.

Am liebsten aber führe ich aber Gespräche mit einzelnen Menschen, wenn jemanden dabei unterstützen kann, seinen Weg mit Gott zu finden.

Zur Zeit mache ich eine 2-jährige Ausbildung zum Geistlichen Begleiter bei der ich selbst sehr viel lernen kann.  Doch was ich lerne will ich gerne wieder weitergeben. 

Ich freue mich auf das Gespräch mit Ihnen. 

Andrea Meyering

Aufgewachsen bin ich in einer Familie, in der „Katholisch-Sein“ im Sinne von sonntäglichem Kirchgang und Tischgebet selbstverständlich war. Auch wenn die kindliche Begeisterung für den Gottesdienstbesuch schwankte – in der Rückschau bin ich unseren Eltern und der resoluten Großmutter unglaublich dankbar, dass wir auf diese Weise wie selbstverständlich in die Glaubens- und Lebensvollzüge unserer sehr aktiven Diasporagemeinde hineinwachsen konnten. „Kirche“ erlebten wir nie als eine abstrakte Institution, sondern immer schon als gelebte Gemeinschaft von miteinander Glaubenden, in der wir uns zuhause fühlen konnten. – „Ein Christ ist kein Christ!“ – die Bedeutung dieses Satzes, den ich später im Studium hörte, erschloss sich so wie von selbst.

Später kam eine weitere Erfahrung hinzu, die für mich bis heute prägend ist: Die Zusammengehörigkeit von Glaube und Vernunft. – Dass ich glaube und was ich glaube, muss ich vor meiner Vernunft verantworten können. Positiv formuliert: Daran zu glauben, dass es einen Gott gibt, der jedem einzelnen von uns in bedingungsloser Liebe zugewandt ist, der uns Leben und Freiheit schenkt und will, dass unser Leben gelingt, ist keine naive Wunschvorstellung, sondern im Wortsinn „vernünftig“! Der Glaube verleiht gerade keine „rosarote Brille“, sondern schärft den Blick für die Realität. Er lässt mich die Welt als ganze und jeden einzelnen von uns Menschen erst vollständig sehen – als von Gott geliebte Schöpfung.

Dass die Welt sich leider viel zu oft anders darstellt, widerspricht dem nicht, sondern ist Konsequenz menschlicher Freiheit – und Mahnung, verantwortungsvoll mit ihr umzugehen.

Ich denke, Glaube ist nie „fertig“, sondern bedeutet lebenslanges Unterwegs-Sein und Sich-mit-der-Welt-Auseinandersetzen, heißt Deuten und tieferes Verstehen der guten und schlechten Erfahrungen in seinem Licht. Das gelingt mir nicht allein, sondern nur in Gemeinschaft, im Austausch, mit anderen. Denn: Der Glaube „fällt nicht vom Himmel“, er will weitergesagt werden.

Anna Mersch

Ich wurde 1987 in Dortmund geboren und wuchs in Darmstadt auf. Dort spielte sich ein Großteil unserer Freizeit in der Kirchengemeinde und in der KjG (Katholische junge Gemeinde) ab. Nach meiner Zeit als Teilnehmerin einer Gruppenstude wurde ich selbst Gruppenleiterin einer eigenen Gruppenstunde und auf Freizeiten und in Zeltlagern. Schon früh war es mir wichtig, mit den Kindern und Jugendlichen über den Glauben zu sprechen und die Relevanz des Glaubens für das eigene Leben zu herauszuarbeiten.

Nach meinem Abitur machte ich ein Freiwilliges Soziales Jahr in einem christlichen Internat in Braunschweig. Als ich nach Mainz umzog, um dort Praktische Theologie zu studieren, verlegte ich mein ehrenamtliches Engagement nach Mainz auf die Diözesanebene. Im Spiritualitäts-Team, das ich mit anderen KjGlern gemeinsam gründete, bin ich bis heute tätig. Es ist uns ein großes Anliegen herauszuhören, welche Fragen, Sorgen, Hoffnungen und Wünsche Jugendliche heute haben, und welche Antworten und Hoffnungen der Glaube ihnen geben kann. Ein aktuelles Projekt von uns sind die Kamingespräche. Wir bieten an, mit einem Team zu den Jugendgruppen vor Ort zu fahren und dort mit ihnen über ein selbst gewähltes (Glaubens-)Thema zu sprechen.

Nach Abschluss meines Bachelor-Studiums machte ich meine Ausbildung zur Gemeindereferentin in Worms, Bistum Mainz. Während meiner Arbeit in Worms verspürte ich den Wunsch, weiteren philosophischen und theologischen Fragen auf den Grund zu gehen. Daher zog es mich nach Abschluss meiner Zeit als Gemeindeassistentin an die Philosophisch-Theologische Hochschule Sankt Georgen um dort meinen Magister in Theologie zu machen. Ich bin dankbar, dass ich diese Möglichkeit hatte. In der Zeit absolvierte ich das Studienprogramm Evangelisierende Seelsorge. Das Theologiestudium schloss ich im April 2016 erfolgreich ab.

Susann-Mareen Theune-Vogelsang

Moin Moin und Grüß Gott!

Und hier ist noch jemand, der sich gerne mit Ihnen austauschen würde, Sie begleiten, vielleicht die ein oder andere Frage klären, neue Gedanken spinnen oder neue spirituelle Wege ersinnen mag: Am 24.11.1975 wurde ich in Osnabrück geboren. Aufgewachsen bin ich mit meiner kleinen Schwester und meinen Eltern in Gifhorn, dem Südtor der Lüneburger Heide. Nach dem Abitur studierte ich Humanmedizin in Göttingen, in Stellenbosch (Südafrika) und in München und heiratete noch im Studium meinen Ehemann Michael, mit welchem ich drei sehr besondere und unglaubliche Kinder haben darf.

Derzeit leben wir in Raum Augsburg und ich arbeite u.a. als Ärztin für Psychiatrie und Psychotherapie in meiner eigenen kleinen Praxis, beratend für Studenten an der Universität Augsburg sowie ehrenamtlich für die Notfallseelsorge im Bistum Augsburg. Jede Woche darf ich erfahren, wie gut sich die Psychologie mit der Spiritualität verknüpfen läßt, welch ein großen Bedürfnis nach Halt und Spiritualität tatsächlich bei Menschen besteht und wie viele spannende Fragen für sie immer wieder im Raum stehen.

Hungrig nach stetig neuem Input, Verstehen und Inspiration studiere ich derzeit berufsbegleitend Spiritualität (Theologia Spiritualis, Masterstudiengang) an der Uni Augsburg mit ein paar sehr netten und diskussionsfreudigen Theologen.

Christlich wurde ich schon früh in meiner Familie sozialisiert. Da „Katholischsein“ in der Diaspora (weniger Kath. als Evangelen) eine ganz andere Entschiedenheit verlangt und wir als verhältnismäßig kleine Gruppe eng zusammenwuchsen, bedeutete Kirche für mich immer schon: Gott, Gemeinschaft, LEBEN, Liebe, Freunde, Party, Hobbys, diverse Gruppen, Beziehung, Musik und Persönlichkeits-bzw. Beziehungsentwicklung. Es war vollkommen normal, sich 7 Tage der Woche in der Kirche bzw. den Gemeinderäumlichkeiten aufzuhalten. Es war auch normal seinen Glauben nach draußen zu „rechtfertigen" bzw. darzustellen. Und als meine Mutter schwer erkrankte, war es ebenfalls normal, dass wir in der Gemeinde „Pflegefamilien" für uns Kinder fanden, die uns auch über Jahrzehnte begleiteten. Mir ist vollkommen klar, dass dies wohl kaum der Normalität entsprach …. doch ich durfte im tiefen Bewusstsein der Existenz Gottes aufwachsen und dies genießen.

Selbstverständlich gab es Höhen und Tiefen - sehr tiefe Tiefen, um nicht zu sagen, regelrechte Abgründe, die mich über Jahre auch von Gott entfernten. Was jedoch nie verloren ging, war meine Sehnsucht nach diesem Gott, das Verlangen nach seiner Liebe und der unbändige Wunsch, von ihm gehalten zu werden.

Besonderes meine beiden Söhne zeigten mir einen ganz neuen Zugang zu Gott und mit all meinen Kindern durfte ich durchaus das eine oder andere Wunder erleben. 😉

Ich fühle mich in meinem Leben sehr reich beschenkt. Ich denke, ich bin ein recht glücklicher Mensch - mit bisweilen ausufernd positiver Lebenseinstellung und Optimismus, gewachsen aus vielen großartigen Gotteserfahrungen und tollen Menschen an meiner Seite. „Geht nicht - gibt es nicht“ und wenn es nicht läuft, habe ich wohl initial den falschen Zugang gewählt oder mal wieder versucht es allein zu schaffen. Mein Weg ist noch lange nicht beendet und ich bin gespannt, welche faszinierenden Erfahrungen und Begegnungen sich dabei ergeben. Vielleicht dürfen wir beide ein Stück unserer Wege gemeinsam gehen.