
Foto: Tontan Travel - www.tontantravel.com - CC BY-SA 2.0
Der Elefant, das kluge Tier, der hat als Schwanz nen Korkenziehr… So lautete ein Spruch in meiner Kindheit. Hier möchte ich ihn umdichten. Der Elefant, das kluge Tier, hört die Musik mit viel Pläsier. Und das können Sie hier mit eigenen Augen sehen und mit eigenen Ohren hören und es wird sicher auch Ihr Herz berühren, wie es das meine berührt hat.a
Der britische Pianist Paul Barton spielt Bach für eine blinde Elefantendame namens Lam Duam in einem Gebiet in Thailand, das als Schutzraum für Elefanten angelegt ist. Es sind Elefanten, die alt oder krank sind und hierher gebracht wurden. Paul Barton hat in Thailand seine Frau gefunden und blieb darum dort und erfuhr von diesem Elefanten-Heiligtum. Er fragte, ob er den Tieren Musik vorspielen könne. Und so ist dieses Youtube-Video entstanden und viele andere. Elefanten lieben zum Beispiel auch Jazz wie ich und spielen ihn sogar mit.
Was rührt uns so an bei diesen Videos? Für mich ist es das Erstaunliche, dass die Tiere wie wir Bach und Mozart, ja auch Jazz-Musik gern hören. Dass bei ihnen diese Musik Frieden und Wohlsein oder auch gute Laune und Freude auslöst. Das ist so berührend. Tiere sind auch nur Menschen … Mozart oder Bach hätten wohl nie gedacht, dass ihre Kompositionen auch den Tieren gut tun. Dass Kühe bei Mozart mehr Milch geben, haben wir ja vielleicht schon gehört. Da habe ich immer nur gedacht, ja da geht es um die Milchwirtschaft. Dass es aber tiefer geht. Dass es etwas mit der Seele der Tiere zu hat, das habe ich jetzt erst bei diesen Elefanten begriffen.
Paul Barton will diesen Tieren in dem Sanctuary, wie es dort genannt wird, Gutes tun. Diese Elefanten haben oft ein hartes Arbeitsleben hinter sich, oft auch Quälerei und Krankheit. Es waren halt Arbeitselefanten in Thailand. Und das finde ich auch von dem Pianisten so großartig. Er hilft ihnen mit dem, was er hat und kann. Und wie die Millionenklicks auf den Videos zeigen, tut er damit auch uns Zuschauern Gutes. Er berührt unser Herz, das oft so fühllos und hart sein kann. Beim Schauen auf die Reaktion des blinden Elefanten auf Pauls Spiel wird es wieder weich und weit. Und viele unterstützen dann auch sein Spiel und diese Elefanten. Aber wir sind dann vielleicht auch insgesamt barmherziger und liebevoller eingestellt.
Denn ich denke, dass es nicht stimmt, was oft gesagt wird: ja, sie lieben ihren Hund und ihre Katze mehr als ihren Mitmenschen. Wie es in dem schlimmen Spruch von Arthur Schopenhauer heißt: „Seitdem ich die Menschen kenne, liebe ich die Tiere.“ Freilich gibt es das. Aber es ist meiner Meinung nach so, dass durch diese Aktion von Paul Barton unsere Liebe und Barmherzigkeit überhaupt, nicht nur zu Elefanten oder Tieren im allgemeinen gestärkt wird, es wird bei den meisten auch die Liebe und Barmherzigkeit den Menschen gegenüber wachsen. Weil die Liebe zwar konkret auf einen Menschen oder auch ein Tier gerichtet ist oder davon ausgeht, aber doch immer auf das Ganze geht.
Wenn mein Herz von Liebe brennt, will ich diese Liebe auch allen zuteil werden lassen, denen ich begegne. Das können wir bei Liebenden immer wieder erleben. Sie wollen ihre Freude und Liebe allen und allem mitteilen.
Das ist es, was ich Ihnen wünsche für diese Zeit, dass die Liebe und Barmherzigkeit durch solche kleinen Erfahrungen in uns vermehrt wird.
Es grüßt Sie herzlich
Thomas Gertler SJ
13. März 2019
Über die Einheit der ganzen Natur schreibt sehr schön der heilige Paulus im Römerbrief. Sie leidet mit uns und so oft und so sehr auch durch uns. Sie wird aber auch erlöst und sie wartet auf diese Erlösung und Befreiung. Und sie wird ihr zuteil. Gott sei Dank! Es wird wieder eine paradiesische Einheit von Gott, Mensch und Natur geben. Sehen Sie den Elefanten auf dem Bild?
Römer 8,18 - 27
8,18 Ich bin überzeugt, dass die Leiden der gegenwärtigen Zeit nichts bedeuten im Vergleich zu der Herrlichkeit, die an uns offenbar werden soll. 19 Denn die ganze Schöpfung wartet sehnsüchtig auf das Offenbarwerden der Söhne [und Töchter] Gottes. 20 Die Schöpfung ist der Vergänglichkeit unterworfen, nicht aus eigenem Willen, sondern durch den, der sie unterworfen hat; aber zugleich gab er ihr Hoffnung: 21 Auch die Schöpfung soll von der Sklaverei und Verlorenheit befreit werden zur Freiheit und Herrlichkeit der Kinder Gottes. 22 Denn wir wissen, dass die gesamte Schöpfung bis zum heutigen Tag seufzt und in Geburtswehen liegt. 23 Aber auch wir, obwohl wir als Erstlingsgabe den Geist haben, seufzen in unserem Herzen und warten darauf, dass wir mit der Erlösung unseres Leibes als Söhne [und Töchter] offenbar werden. 24 Denn wir sind gerettet, doch in der Hoffnung. Hoffnung aber, die man schon erfüllt sieht, ist keine Hoffnung. Wie kann man auf etwas hoffen, das man sieht? 25 Hoffen wir aber auf das, was wir nicht sehen, dann harren wir aus in Geduld. 26 So nimmt sich auch der Geist unserer Schwachheit an. Denn wir wissen nicht, worum wir in rechter Weise beten sollen; der Geist selber tritt jedoch für uns ein mit Seufzen, das wir nicht in Worte fassen können. 27 Und Gott, der die Herzen erforscht, weiß, was die Absicht des Geistes ist: Er tritt so, wie Gott es will, für die Heiligen ein. 28 Wir wissen, dass Gott bei denen, die ihn lieben, alles zum Guten führt…