
Mainzer Studenten helfen beim Wiederaufbau in Zweibrücken
Stellen Sie sich vor, am letzten Mittwoch bin ich auf dem Weg vom Bahnhof nach Hause auf dem Fußweg richtig heftig hingeknallt. So richtig auf alle Viere. So richtig auf die Nase. Brille und Mütze fielen vom Kopfe. Leute schauen erschreckt, ob sie helfen können. Oh, wie peinsam. Ja, die Schmerzen, ja zerschrammte Hände, ja die Peinlichkeit und die Demütigung. Und es ist schon das zweite Mal, dass ich an der gleichen Stelle hingefallen bin. Und einmal habe ich auch einem alten Mann aufgeholfen, den es an der gleichen Stelle umgeschmissen hatte. Er hatte sich auch noch blutig geschlagen. Ja, eine tückische Stelle im Pflaster. Ich sollte endlich die Stadt darüber benachrichtigen.
Was bleibt einem übrig, wenn man da liegt, als trotz Schmerz und Peinlichkeit wieder aufzustehen. Wie es neulich mal so schön eine Dame (war es die englische Königin?) zu mir gesagt hat: aufstehen, Krönchen richten, weiter gehen. Ja, darauf kommt es an. Aufstehen, Krönchen richten, weiter gehen.
Es wird Ihnen nicht entgangen sein, dass mit unserer Homepage „update-seele.de“ und unserm Newsletter Ähnliches passiert ist. Voller Fall auf alle Viere. Ausfall des Servers und übrig blieben nur Trümmer und Ruinen. Nur Bilder und Textstückchen. Und es ließ sich nicht einfach über ein Backup wieder herstellen. Kaum zu glauben, aber so ist es eben. Was möglich ist, kommt vor. Nur eine Ruinenlandschaft blieb übrig. Und nun versuchen wir aus den Ruinen wieder aufzustehen, den Staub abzuklopfen und die brauchbaren Bausteine zu sammeln und einzusetzen.
Als erstes soll nun der Impuls wieder stehen und der Newsletter versandt werden. Die vielen übrigen Dinge werden noch Zeit brauchen. Weil eben die alten Texte alle weg sind, müssen sie mühsam wieder eingepflegt oder gar teilweise neu verfasst werden. Das wird dauern. Haben Sie etwas Geduld! Aber wir haben Zuversicht und Hoffnung, dass der Wiederaufbau gelingt. Etwas zerschrammte Hände. Schmerzen an manchen Stellen wie nach meinem Sturz. Aber es wird. Vieles wird dann besser gehen als vorher, wie zum Beispiel die Anmeldung oder Abmeldung des Wochenimpulses als Newsletter.
Ja, und wie Sie es von „update-seele“ kennen, wollen wir diese Ereignisse auch als einen geistlichen Vorgang sehen und als eine spirituelle Anregung nehmen, wie Sie schon ahnen.
Wir alle fallen mal hin – als Kinder und Jugendlicher öfter und mit weniger Schaden. Als Ältere nicht so oft vielleicht, aber dann leicht mit größerem Schaden. Und das in körperlicher, aber auch in moralischer Hinsicht. Und da gilt eben vor allem eines: Nicht liegen bleiben, jammern und klagen, sondern wenn’s irgend geht: aufstehen, Krönchen richten, weiter gehen. Das Krönchen richten ist bei dem moralischen Fall besonders wichtig. Es meint nämlich, dass beim Absturz auch unsere Würde beeinträchtigt wird und das Krönchen durch den Dreck rollt. Das wieder abzuputzen, aufzusetzen, auszurichten und dann weiter zu gehen ist vor allem nötig. Schließlich sind wir alle Königskinder, nicht nur unsere gute Elisabeth von Engelland.
Und dann weitergehen. Den nächsten Schritt tun. Nur darauf kommt es an. Den nächsten Schritt tun. Darüber habe ich schon oft geschrieben und irgendwann werden Sie dann die alten Impulse mit der Suchfunktion und diesem Thema wieder finden. Aber wichtiger ist jetzt, frei nach Johannes R. Becher: Auferstanden aus Ruinen und der Zukunft zugewandt, lass uns dir zum Guten dienen, Deutschland, Update-Seele-Land…
Das wollen wir. Es grüßt Sie herzlich
Thomas Gertler SJ
15. November 2017
Das ist unsere Hoffnung: Gott richtet uns wieder auf. Er baut die Ruinen der Stadt Jerusalem wieder auf. Er fügt zusammen, was kaputt war. Er schafft Neues. So singt es uns schon der Psalm 147 und so dürfen wir es immer wieder erfahren und hoffen, sogar über dieses Leben und alle seine Zusammenbrüche hinaus.
Psalm 147, 1 – 20
147,1 Halleluja! Gut ist es, unserm Gott zu singen; /
schön ist es, ihn zu loben.
2 Der Herr baut Jerusalem wieder auf, /
er sammelt die Versprengten Israels.
3 Er heilt die gebrochenen Herzen /
und verbindet ihre schmerzenden Wunden.
4 Er bestimmt die Zahl der Sterne /und ruft sie alle mit Namen.
5 Groß ist unser Herr und gewaltig an Kraft, /unermesslich ist seine Weisheit.
6 Der Herr hilft den Gebeugten auf /und erniedrigt die Frevler.
7 Stimmt dem Herrn ein Danklied an, /spielt unserm Gott auf der Harfe!
8 Er bedeckt den Himmel mit Wolken, /
spendet der Erde Regen / und lässt Gras auf den Bergen sprießen.
9 Er gibt dem Vieh seine Nahrung, /gibt den jungen Raben, wonach sie schreien.
10 Er hat keine Freude an der Kraft des Pferdes, /
kein Gefallen am schnellen Lauf des Mannes.
11 Gefallen hat der Herr an denen, die ihn fürchten und ehren, /
die voll Vertrauen warten auf seine Huld.
12 Jerusalem, preise den Herrn, /lobsinge, Zion, deinem Gott!
13 Denn er hat die Riegel deiner Tore fest gemacht, /
die Kinder in deiner Mitte gesegnet;
14 er verschafft deinen Grenzen Frieden /und sättigt dich mit bestem Weizen.
15 Er sendet sein Wort zur Erde, /rasch eilt sein Befehl dahin.
16 Er spendet Schnee wie Wolle, /
streut den Reif aus wie Asche.
17 Eis wirft er herab in Brocken, / vor seiner Kälte erstarren die Wasser.
18 Er sendet sein Wort aus und sie schmelzen, /
er lässt den Wind wehen, dann rieseln die Wasser.
19 Er verkündet Jakob sein Wort, /
Israel seine Gesetze und Rechte.
20 An keinem andern Volk hat er so gehandelt, /
keinem sonst seine Rechte verkündet. Halleluja!